Bahnhöfe

Vorschläge für ein neues Bahnhofsprogramm

Parlamentarischer Abend

Die Zukunft der Mobilität liegt auf der Schiene. Wie die Bahnhöfe fit für die Zukunft gemacht haben, wurde am 07.09.2022 in einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend mit Verkehrspolitikerinnen und -politikern in Berlin diskutiert. Im Zentrum stand die Frage, wie die zukünftige Bahnhofs- und Umfeldentwicklung in Zeiten der Verkehrswende aussehen muss und wie die Förderung des Bundes neu ausgerichtet und integrierter gestaltet werden kann. Ganz konkret wurden gemeinsame Forderungen der Initiative von Bahn und Verbänden an die Bundesregierung und den Bundestag über ein umfassendes Bahnhofsprogramm vorgestellt, dass in den Zentren und Knotenpunkten des Deutschlandtaktes aber auch in der Fläche wirksam sein muss.

Positive Resonanz der Politik

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV), betonte die Vielzahl an bestehenden Programmen und insbesondere die kurzfristige Wirksamkeit des „Handwerkerprogramms“, womit in den vergangenen 2 Jahren schnelle Erfolge auch für die Bahnhofsentwicklung in der Fläche erreicht wurden. Der Koalitionsvertrag siehe eine Bündelung der Programme vor, wie es die Initiative vorschlage. Im Fokus des Bundes soll zudem noch stärker das Fahrradparken an Bahnhöfen liegen.

Bernd Koch, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG beschrieb die Rahmenbedingungen bisheriger Programme, welche oft in einzelnen, nicht integrierten Maßnahmen mündeten. Neben Investitionsmitteln sollten auch Aufwände für Sanierung stärker gefördert werden.

Timm Fuchs, Beigeordneter des DStGB legte den Fokus auf die Bahnhofsentwicklung im ländlichen Raum. Auch dort sollten die Bahnhöfe durch deutliche Attraktivitätssteigerungen und eine Verbesserung der Anschlussmobilität gerade die Pendler zum Umstieg überzeugen. Daher umfasst der Vorschlag auch die explizite Förderung von „Potenzialbahnhöfen“ mit weniger als 1.000 Einsteigern pro Tag. Ziel muss sein, die Fahrgastzahlen auf der Schiene auch im ländlichen Raum deutlich zu erhöhen. Dies kann auch durch weitere Reaktivierungsvorhaben gelingen.

Udo Schiefner, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag zeigte sich im Rahmen der Diskussion offen für die anstehenden Haushaltsberatungen. Die Entwicklung der Bahnhöfe werde hier im Blick bleiben.

Vorschläge der Verbände im Einzelnen

In einem gemeinsamen Positionspapier haben DB Station & Service, DStGB, Deutscher Städtetag sowie der Bundesverband SchienenNahverkehr ihre Vorschläge für ein umfassendes Bahnhofsprogramm dargestellt.

  1. Der Ausbau und die Entwicklung von mehreren großen Bahnhofsknoten.
  2. Die ganzheitliche Entwicklung von rund 500 weiteren Bahnhöfen in Stadt und Land, je nach Bedarf insbesondere mit Flächenerweiterung/-attraktivierung, Hochleistungsbahnsteigen, Reisendenlenkung, Verbesserung der Kundeninformation und Kapazitätssteuerung. Zur besseren Bahnanbindung in der Fläche wird hierbei eine garantierte Quote für die Entwicklung von Bahnhöfen in Mittelstädten sowie Stationen mit weniger als 1.000 Reisenden/ Aussteigerzahlen pro Tag berücksichtigt.
  3. Der Ausbau der Konnektivität, sodass insgesamt 2.500 Stationen und damit rd. 50 % der Bahnhöfe WLAN bieten.
  4. Gezielte weitere Maßnahmen für Klimaschutz und -resilienz, v.a. die Senkung des Energieverbrauchs, der Einsatz erneuerbarer Energien u. a. für Wärmewende sowie der Einstieg in nachhaltiges Bauen.
  5. Bauliche Umgestaltungen der Bahnhöfe und unmittelbaren Bereiche, um den Umstieg zwischen Schiene und weiteren nachhaltigen Verkehrsträgern, insbesondere dem straßengebundenen ÖPNV, Radverkehr oder Sharing-Angeboten zu verbessern; dabei ist die Schaffung von weiteren Ladesäulen für die E-Mobility ein Fokusthema.
  6. Die Verbesserung der Zugänge zu den Bahnhöfen, bspw. durch Sanierung und Bau von Unterführungen, um die Erreichbarkeit durch Fuß- und Radverkehr zu verbessern.
  7. Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität für die Reisenden durch die Aufwertung der Empfangsgebäude. Dort, wo diese nicht (mehr) vorhanden sind, kann sie z. B. durch komfortable Wartemöglichkeiten erfolgen. Auch ist an ausgewählten Standorten der Neubau von kleinen Empfangsgebäuden für eine ganzheitliche und attraktive Bahnhofsentwicklung anzustreben.

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