Morgen: Europaweites Glockenläuten am Internationalen Tag des Friedens

Morgen: Europaweites Glockenläuten am Internationalen Tag des Friedens

Anlässlich des Internationalen Friedenstages am 21. September 2019 werden um 18:00 bis 18:15 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit europaweit tausende Glocken für Frieden und europäische Kulturwerte läuten. Das Glockenläuten #RinginTheBells ist eine europaweite Mitmachaktion, bei der europaweit säkulare und kirchliche Glocken zum Klingen gebracht werden.

Sabine Verheyen, MdEP und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments: „Das Europaweite Glockenläuten erinnert daran, dass kulturelles Erbe dazu beiträgt, die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, den Frieden zu sichern, und deshalb ganz oben auf der politischen Agenda und in den Herzen der europäischen Bürger bleiben muss. Kulturelle Impulsgeber und zivile und religiöse Initiativen aus ganz Europa werden ein starkes und weithin hörbares Signal aussenden, das das europäische Kulturerbe als Rückgrat der Gesellschaft und des Friedens würdigt. Der Erfolg des Europäischen Kulturerbejahres ist ein Grund zum Feiern, denn er hat gezeigt, dass die Identifikation mit dem gemeinsamen Kulturerbe für die Zukunft des europäischen Projekts und den Weltfrieden entscheidend ist. Für sie ist daher ein weiteres Engagement unerlässlich. In diesem Sinne wird das neu konstituierte Europäische Parlament sein Bestes tun, um kulturelles Erbe in Europa weiter zu stärken, insbesondere durch die Forderung nach einem europäischen Aktionsplan, der dessen Namen gerecht wird und über bloße rhetorische Verpflichtungen hinausgeht.“

Dr. Martina Münch, Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz und Brandenburger Kulturministerin: „Das erfolgreiche Europäische Kulturerbejahr 2018 hat nicht nur gezeigt, welche Strahlkraft das gemeinsame kulturelle Erbe für die Identität Europas hat – es hat dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission und weiteren Akteuren auch neue Impulse gegeben: Die geplante verstärkte Bewahrung und Vermittlung des kulturellen Erbes soll dabei helfen, die europäische Integration auf ein breiteres Fundament zu stellen und dem europäischen Gedanken neuen Schwung und mehr Klang zu geben. Die Glocken in den Kirchen und Rathäusern, in den Glockenstühlen der Friedhöfe und Gedenkstätten stehen für eine uralte Kulturtradition – und das grenzüberschreitende Glockenläuten am 21. September soll ein kraftvolles und hörbares Signal für die Botschaft des Friedens und die Bedeutung des gemeinsamen und verbindenden kulturellen Erbes in Europa sein.“

In Europa rufen das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK), Europa Nostra, Future for Religious Heritage, das Kulturbüro der Evangelischen Kirche, die Deutsche UNESCO-Kommission, die Kulturstiftung der Länder, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund gemeinsam alle Glockenbesitzer auf, sich am europaweiten Glockenläuten zu beteiligen. In ganz Europa werden tausende Glocken läuten, so zum Beispiel in Belgien, England, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Lettland, den Niederlanden, Slowenien, Spanien und Tschechien.

Machen Sie mit und geben Sie uns eine kurze Information, dass Sie dabei sind, an: ringingthebells@dnk.de und nutzen sie online #RinginTheBells.

Das Europäische Glockenläuten ist ein SHARING HERITAGE-Projekt.
Weitere Informationen: https://sharingheritage.de/sharing-heritage-2019/europaweites-glockenlaeuten-2019/

Das SHARING HERITAGE-Projekt #createsoundscape erstellt eine interaktive klingende Karte der Glocken. Alle teilnehmenden Glockenbesitzer sind aufgerufen, sich dort einzutragen und Bilder und eine Audiodatei vom Klang hochzuladen. www.createsoundscape.de

Hintergrund der Aktion

Die gelebte Kultur ist heute durch Konflikte, Klima- und Umweltveränderungen und das Vergessen der sich wandelnden Gesellschaften akut bedroht. Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 war das Glockenläuten eine der größten und erfolgreichsten gemeinsamen europaweiten Aktionen. Dieses Jahr soll die Aktion insbesondere auf die vielfältigen Gefahren hinweisen, denen kulturelles Erbe ausgesetzt ist.

In den Glockenklang des Friedens stimmen neben vielen religiösen auch zahlreiche säkulare Einrichtungen ein, u. a in den Städten Berlin (Rathaus Schöneberg), Bochum (Rathaus), Leipzig und Osnabrück. Der Glockenturm im Tiergarten Berlin neben dem Bundeskanzleramt wird die „Ode an die Freude" spielen. Außerdem sind eine Fülle an Kirchen dabei, darunter San Marco in Venedig, der Berliner Dom, die Kathedrale von Valencia und 400 tschechische Gemeinden. In vielen Kirchen findet im Anschluss an das Glockenläuten ein Friedensgottesdienst statt.
In Europa gab die Glocke über 1.000 Jahre lang mit ihrem Rhythmus die Zeit zur Arbeit, zur Muße und zum Gebet vor. Die Glocken in den Türmen der Kirchen und Rathäuser, auf Schiffen verbunden mit der ganzen Welt, und in den Glockenstühlen der Friedhöfe und Gedenkstätten sind ein einzigartiges hör- und sichtbares Zeichen des europäischen Wertefundaments. Viele Menschen lieben den Glockenklang, denn er ist ein textloser, neutraler Naturton-Klang, mit dem eine 5.000 Jahre alte handwerkliche Tradition verbunden ist. Der Glockenklang ist interkulturell: Ob Domglocke, buddhistische Tempelglocke, Shintō-Schrein-Glocke – Glocken vermitteln jenseits von Sprachgrenzen Feierlichkeit, Zeitmarkierung, Transzendenz und die Sehnsucht nach Frieden.

Insgesamt 37 europäische Länder haben sich im vergangenen Jahr am Europäischen Kulturerbejahr beteiligt, um ein größeres Bewusstsein für den Wert und die grenzüberschreitenden, verbindenden Dimensionen des materiellen und immateriellen Kulturerbes in Europa zu schaffen. Das von der Europäischen Kommission ausgerufene Europäische Kulturerbejahr, das in Deutschland unter dem Motto ‘SHARING HERITAGE‘ durchgeführt wurde, geht auf eine Initiative des 1973 gegründeten Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz sowie des Bundes, der Länder und der Kommunen zurück.

Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz wurde 1973 gegründet und wird seit 1998 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Ständigen Konferenz der Kultusminister getragen. Seit März 2016 ist die brandenburgische Kulturministerin Martina Münch Präsidentin des Komitees. Im Nationalkomitee arbeiten Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, Fachorganisationen, Vereine und private Bürgerinitiativen zusammen und setzen sich für die Belange des Denkmalschutzes, der Baudenkmalpflege und der archäologischen und erdgeschichtlichen Denkmalpflege ein. Das Komitee verleiht jedes Jahr den Deutschen Preis für Denkmalschutz, mit dem besonderes Ehrenamt sowie journalistische Arbeiten auf diesem Gebiet gewürdigt werden.

Weitere Informationen:

(Foto: © Daniel Kühne - Fotolia.com)

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