Bund soll pflegeberufsbezogene Sprachförderung ausbauen

In der „Entschließung des Bundesrates für mehr Pflegepersonal mit Migrationshintergrund und zum Ausbau pflegeberufsbezogener Sprachförderung“, deren Wortlaut in der Bundesratsdrucksache 134/11 (Beschluss) wiedergegeben wird, führt der Bundesrat zunächst zur Lage in den Pflegeberufen aus, die bereits heute durch eine große Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften geprägt ist. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird der Bedarf an Pflegekräften infolge der wachsenden Zahl alter und hilfebedürftiger Menschen weiter ansteigen. Die Entschließung des Bundesrates hat das Ziel, weitere Personen für den Pflegeberuf zu gewinnen. Zusätzlich müssten altersbedingt ausscheidende Pflegepersonen ersetzt werden. Um dem Bedarf zukünftig noch entsprechen zu können, müssten weitere Personengruppen für Pflegeberufe gewonnen werden.

Deshalb sei es erforderlich, sowohl bei Schulabgängern als auch bei Menschen mit Lebens- und Berufserfahrung, beispielsweise nach einer beruflichen Umorientierung oder nach dem Ende der Familienphase, Interesse an einem Einstieg in Pflegtätigkeiten zu wecken und dadurch bisher ungenutzte Potenziale zu aktivieren.

Mit der Entschließung mache der Bundesrat darauf aufmerksam, dass in Deutschland lebende Menschen mit Migrationshintergrund in Pflegeberufen bislang unterrepräsentiert seien. Daher seien größere Anstrengungen erforderlich, um diesen Personen einen besseren Zugang zu Pflegeberufen zu ermöglichen. Auch der Anteil Pflegebedürftiger mit anderem kulturellen Hintergrund werde zukünftig stark steigen. Pflegeeinrichtungen, die Pflegepersonal sowohl ohne als auch mit Migrationshintergrund beschäftigten, seien für die Anforderungen einer kultursensiblen Pflege besonders geeignet. Im Interesse der zu pflegenden Menschen sei ein hoher Qualitätsstandard der Pflege unverzichtbar. .

Die Kommunikation mit den pflegebedürftigen Menschen und im Pflege- und Therapeutenteam stelle eine wesentliche Kernkompetenz von Pflegeberufen dar. Die gute Beherrschung der deutschen Sprache und gute Kommunikations-fähigkeiten seien in Pflegeberufen deshalb von zentraler Bedeutung. Deutschkenntnisse von Personen mit Migrationshintergrund, die an einer Tätigkeit im Pflegebereich interessiert seien, reichten häufig für eine erfolgreiche Ausbildung nicht aus. Wegen mangelnden Sprachkenntnissen würden sich viele Personen auch erst gar nicht bewerben.

Mit der Entschließung wird der Bund aufgefordert, eine - in die Pflegeausbildung integrierte und auf den Pflegeberuf bezogene - Sprachförderung zu finanzieren.

In Einzelfällen unterstütze der Bund bereits im Rahmen seiner Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik die pflegeberufsbezogene Sprachförderung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Diese finanzielle Unterstützung solle fortgesetzt und im Hinblick auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung des Bundes für eine Sicherstellung geeigneter Rahmenbedingungen ausgebaut werden, damit auch künftig eine ausreichende Zahl von Pflegekräften hochwertige Pflege erbringen könne.

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