Digitalisierung

Digitalisierung: eGovernment MONITOR 2025 sieht digitale Verwaltung als Vertrauensanker

Die Initiative D21 hat gemeinsam mit der Technischen Universität München den aktuellen eGovernment Monitor 2025 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen: Die digitale Verwaltung wird von Bürgerinnen und Bürgern weiterhin nur zögerlich genutzt – dabei könnte sie entscheidend dazu beitragen, das Vertrauen in Staat und Demokratie zu stärken.

Die Studie identifiziert drei zentrale Anforderungen im Hinblick auf die Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger:

  • Leistungen müssen leicht auffindbar sein
  • Anträge sollen schneller bearbeitet werden
  • Daten sollen nicht mehrfach eingegeben werden müssen

Obwohl viele Verwaltungsleistungen inzwischen digital verfügbar sind, erleben die Bürgerinnen und Bürger kaum konkrete Erleichterungen im Alltag. Nur 12 Prozent der Befragten finden, dass der Staat ihr Leben einfacher macht. Lediglich 15 Prozent sehen ihre Erwartungen an eine moderne digitale Verwaltung erfüllt. Allein die Verfügbarkeit reicht offensichtlich nicht aus, um die Wirkung digitaler Verwaltungsangebote zu entfalten. Die Initiative D21 warnt: Ohne spürbare Verbesserungen droht ein Vertrauensverlust in die Problemlösungsfähigkeit demokratischer Institutionen.

Die Ergebnisse des eGovernment Monitors unterstreichen, dass sich Erfolge bei der Digitalisierung nur sehr langsam einstellen: Die Digitalisierung bleibt oft oberflächlich – digitale Anträge werden intern weiterhin analog bearbeitet. Behördenkontakt wird überwiegend als „sehr anstrengend“ wahrgenommen (59 Prozent); nur 16 Prozent halten die Verwaltung für effizient. Die Initiative D21 fordert daher eine ganzheitliche Modernisierung: weg von der digitalen Fassade, hin zu automatisierten Prozessen, reibungslosem Datenaustausch und einem Kulturwandel in der Verwaltung.

Anmerkung des DStGB

Vertrauen entsteht durch flächendeckend wirksame digitale Lösungen. Allein Insellösungen oder Pilotprojekte werden nicht zu einer höheren Nutzung digitaler Dienste und auch nicht zu einer Steigerung des Vertrauens in den Staat führen. Das hinterlegen die Ergebnisse des eGovernment Monitor deutlich. Im Fokus der digitalen Transformation muss die Nutzungsqualität stehen. Die digitale Verwaltung muss einfach, sicher und zuverlässig sein und die Menschen in ihrem Alltag spürbar entlasten.

Vor allem die schnellere Verfügbarkeit von Leistungen führt zu einer stärkeren Nutzung von Online-Diensten. Dies macht deutlich, dass durchgehend digitale Prozesse, eine Modernisierung der Register und automatisierte Verfahren in den Verwaltungen nicht nur Zeit und Geld sparen können, sondern auch die Nutzungshäufigkeit von eGovernment-Angeboten verbessern können und das Vertrauen in die öffentlichen Stellen steigern.

Perspektivisch muss es das Ziel sein, die reaktive Antragsverwaltung durch eine proaktive, aufsuchende Verwaltung zu ersetzen. Wenn Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen in vielen Fällen keine Anträge mehr stellen müssen, sondern Angebote unaufgefordert bekommen, wäre dies eine deutlich spürbare Entlastung, die in der Lage ist, das Vertrauen in den Staat und seine bürgerfreundliche Verwaltung zu stärken.

Der aktuelle eGovernment-Monitor macht deutlich, dass es kaum gelingt, digitale Lösungen in einem nennenswerten Umfang in die Fläche zu bringen. Der ohnehin bereits eklatante Rückstand gegenüber Österreich und der Schweiz konnte in den vergangenen 12 Monaten nicht reduziert werden. Dies ist erneut ein ernüchterndes Ergebnis.

Die neue Bundesregierung macht sich aktuell auf den Weg, mit einer „Staatsreform“ weitere Hemmnisse für eine digitale Verwaltung abzubauen. Die Zielrichtung stimmt: Bürokratieabbau, schlanke Verfahren, Steigerung der Automatisierung, bessere Rechtsetzung, Bündelung von Verwaltungsaufgaben, klare Zuständigkeiten und Abbau von Doppelstrukturen sowie die Durchsetzung des „once-only-Prinzips“. Hierfür sind vor allem die Verfügbarkeit von verbindlichen Standards, Schnittstellen und Basiskomponenten entscheidend.

Jetzt muss sichergestellt werden, dass diese sinnvollen Ziele auch beschleunigt angegangen und finanziell hinterlegt werden. Gerade beim Thema „Registermodernisierung“ als Voraussetzung für verlässlichen Datenaustausch und somit für spürbare Erleichterung der Behörden- und der Bürgerkommunikation braucht es mehr als nur Ankündigungspolitik. 

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