Unter dem Motto „Wir lernen voneinander, wir handeln gemeinsam – starke Partnerschaften für globale Nachhaltigkeit“ trafen sich kommunale Akteure aus 47 Partnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Kommunen in Gießen. Rund 180 Teilnehmende aus 18 afrikanischen Ländern und Deutschland diskutierten über globale Herausforderungen und lokale Lösungen. Gastgeber waren die Stadt und der Landkreis Gießen mit ihren Partnerkommunen Swakopmund (Namibia) und Mubende (Uganda).
Die Konferenz in Gießen zeigte, wie erfolgreich kommunale Partnerschaften zwischen afrikanischen Ländern und Deutschland wirken. Jean Pierre Elong Mbassi, Generalsekretär der afrikanischen Sektion der UCLG, betonte in seiner Keynote die Bedeutung kommunaler Partnerschaften angesichts geopolitischer Veränderungen. Er warnte vor dem Rückgang internationaler Solidarität und hob hervor, dass Kommunen zentrale Akteure zur Bewältigung globaler Krisen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und sozialer Ungleichheit seien. In einer anschließenden Diskussion unterstrichen die Teilnehmenden die Notwendigkeit, dezentrale Strukturen zu stärken und Kommunen aktiv in internationale Initiativen einzubinden. Kommunale Partnerschaften fördern nicht nur die Demokratie, sondern stärken auch das Vertrauen der Bevölkerung in lokale Regierungen vor Ort.
In Workshops und offenen Diskussionsrunden wurden konkrete Themen wie Biodiversität, digitale Stadtplanung, Abfallwirtschaft oder die Stärkung der Rolle von Frauen auf lokaler Ebene behandelt. In diesem Rahmen bot der DStGB einen eigenen Workshop zu “Kommunale Finanzen als Thema kommunaler Zusammenarbeit” an. Die Teilnehmenden am Workshop waren sich einig, dass auskömmliche Finanzen überall auf der Welt Grundlage für leistungsfähige Kommunen und damit Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort sind. In einem Open space wurde weiterhin die Gemeinschaftsinitiative "1000 Schulen für unsere Welt" der kommunalen Spitzenverbände vorgestellt, die bereits über 310 Schulbauprojekte unterstützt hat – viele davon auch in Afrika.
Die Konferenz wurde von der Servicestelle Kommunen in der einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) organisiert und verdeutlichte: Kommunale Partnerschaften sind nicht nur ein Instrument der Entwicklungszusammenarbeit, sondern auch ein Motor für Innovation, Teilhabe und globale Solidarität in Deutschland und den Partnerländern.