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Siebte deutsch-ukrainische Kommunale Partnerschaftskonferenz – von Solidarität zu Transformation

Unter dem Motto „Von Solidarität zu Transformation: Für die Ukraine. Für Europa.“ trafen sich kommunale Akteure sowie weitere Engagierte aus dem deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftsnetzwerk in Münster. Dabei stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der europäischen Integration, des Wiederaufbaus in der Ukraine und der Stärkung kommunaler Netzwerke. Die Konferenz bot ein vielfältiges Programm mit Fachforen, Paneldiskussionen und einem „Markt der Möglichkeiten“, auf dem Kommunen und Initiativen ihre Projekte und Partnerschaftsaktivitäten präsentierten.

Ein zentrales Thema war die Rolle der Kommunen als Motoren der europäischen Integration. Die Ukraine strebt einen EU-Beitritt an, und kommunale Partnerschaften leisten dabei einen entscheidenden Beitrag: Sie fördern den Austausch von Know-how, unterstützen den Wiederaufbau und stärken demokratische Strukturen auf lokaler Ebene. Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan betonte dazu in ihrer Rede: „Wenn das Alltagsleben funktioniert – die Feuerwehr Brände löscht, Krankenhäuser laufen – stärkt das die ukrainische Gesellschaft. Kommunale Partnerschaften wirken direkt und konkret.“ Besonders kleinere Kommunen zeigen hier, wie sie mit begrenzten Ressourcen dennoch wirksame Hilfe leisten – etwa durch Unterstützung mit medizinischen Geräten, technischer Ausrüstung oder Bildungsarbeit.

Die Konferenz zeigte eindrucksvoll, wie tragfähig kommunale Zusammenarbeit ist – gerade in Zeiten globaler Krisen. Während große außenpolitische Prozesse oft Zeit benötigen, handeln Kommunen pragmatisch und entschlossen. Thomas Schmidt, Bürgermeister der Stadt Teltow und Vorsitzender Europaausschuss des DStGB, betonte in einer Podiumsdiskussion mit den deutschen und ukrainischen kommunalen Spitzenverbänden: „Die Zusammenarbeit zwischen europäischen Kommunen ist eine aktive Form der Friedensarbeit.” Sie stärken damit nicht nur Strukturen und demokratisches Bewusstsein in der Partnerkommune, sondern auch vor Ort in Deutschland.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 ist das deutsch-ukrainische Partnerschaftsnetzwerk mittlerweile über 250 Partnerschaften angewachsen. Diese beeindruckende Entwicklung zeigt die große Solidarität und das Engagement deutscher Städte, Gemeinden und Landkreise. Auch zehn regionale Partnerschaften zwischen ukrainischen Oblasten und deutschen Bundesländern wurden inzwischen etabliert. Besonderer Ausdruck dieser Dynamik war in Münster die Unterzeichnung einer neuen Partnerschaft zwischen Murowane und der hessischen Gemeinde Helsa sowie die feierliche Begrüßung der 250. kommunalen Partnerschaft im Netzwerk zwischen Itschnja und Grevensmühlen.

Mit Blick auf die Zukunft wurde deutlich: Das Netzwerk wächst weiter, und insbesondere kleinere Kommunen spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Ihre Flexibilität, Nähe zu den Menschen und Innovationskraft machen sie zu unverzichtbaren Akteuren in der deutsch-ukrainischen Zusammenarbeit und der europäischen Integration. Dazu veröffentlichten die ukrainischen und deutschen kommunalen Spitzenverbände auf der Konferenz eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Mehrwerte kommunaler Partnerschaften betonen, sich für einen nachhaltigen Wiederaufbau der lokalen Infra- und Verwaltungsstruktur in der Ukraine einsetzen und die EU-Integration der Ukraine unterstützen.

Die Konferenz wurde von der Servicestelle Kommunen in der einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) organisiert und gemeinsam mit der Stadt Münster sowie deren Partnerstädten Winnyzja (Ukraine) und Lublin (Polen) ausgerichtet. Der DStGB war Kooperationspartner der Veranstaltung und auf einem Stand gemeinsam mit DST und DLT vertreten.

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