Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßt die Absicht der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister, die Impfzentren auch über September 2021 verfügbar zu halten. Die Impfzentren sind ein wichtiger Baustein in der Pandemiebekämpfung. Die Teams aus Ärzten und medizinischen Fachkräften sind mittlerweile sehr gut eingespielt. Als mobile Teams impfen sie auch in sozialen Brennpunkten und großen Einrichtungen. Wenn, wie zu erwarten ist, die Lieferung von Impfdosen weiterhin kontinuierlich steigt, können die Impfzentren einen wichtigen Beitrag leisten, das Impfgeschehen bis September insgesamt deutlich zu beschleunigen. Das ist wichtig, da niemand ausschließen kann, dass die sogenannte Delta-Variante neue Ausbruchsgeschehen verursacht. Dann muss es darum gehen, schneller und noch mehr zu impfen.
Hinzu kommt, dass wir davon ausgehen müssen, dass voraussichtlich ab dem Herbst Millionen von Menschen eine Auffrischungsimpfung brauchen. Dafür brauchen wir dann auch wieder voll leistungsfähige Impfzentren, deshalb ist es sehr wichtig, dass die Strukturen bestehen bleiben. Natürlich sind auch die Haus- und Betriebsärzte ein wichtiger Baustein, aber in der Pandemiebekämpfung gilt der Grundsatz „Mehr Akteure – mehr Impfstoffe – sichern in die Zukunft“.
Natürlich kosten die Impfzentren Geld, aber das ist gut angelegt. Wenn wir wegen mangelndem Impffortschritt oder zu langsamen Auffrischimpfungen in weitere Lockdowns gehen müssen, sind die Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft ungleich höher. Es ist auch eine Illusion zu glauben, man könne die Impfzentren komplett schließen und auflösen, um sie dann bei Bedarf wieder zu öffnen. Das würde Wochen, wenn nicht Monate dauern, denn das Personal müsste erneut gewonnen werden. Das sollten wir jetzt auf keinen Fall riskieren. Bisher haben die Impfzentren über 45 Mio. Impfdosen erhalten und weitgehend verimpft. Das ist eine beachtliche Leistung, die zeigt, dass sich die Struktur bewährt hat.