Erneuerbare Energien

Energieautarkes Dorf Feldheim

Steckbrief:

Name der Kommune: Stadt Treuenbrietzen Ortsteil Feldheim

Einwohnerzahl und Lage: 130 Einwohner, Landkreis Potsdam-Mittelmark, Land Brandenburg

Projekt: Strom und Wärme 100% Erneuerbar – Umweltbildung im Neue Energien Forum

Stand der Umsetzung: Inbetriebnahme der eigenen Netze im Oktober 2010, Eröffnung des Umweltbildungsforum im August 2014

Ansprechpartner: Neue Energien Forum Feldheim Mail: info@nef-feldheim.de

Website:  www.nef-feldheim.info

Eigener Strom, eigene Wärme: Feldheim ist das erste energieautarke Dorf in Deutschland. Jährlich kommen Tausende Interessierte aus der ganzen Welt, um von dem kühnen Projekt zu lernen. In die Gondel eines Windrades klettern, die riesigen Rotorblätter von Windenergieanlagen aus nächster Nähe betrachten, eine Biogasanlage oder einen Solar- und Windpark mit Europas größtem angeschlossenen Regelkraftwerk besichtigen: In Feldheim werden erneuerbare Energien zum Erlebnis.

Eigentlich ist Feldheim, Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen, 130 Einwohner, 60 Kilometer von Berlin entfernt, ein ganz normales brandenburgisches Dorf. Wäre da nicht die Sache mit der Energieversorgung. Denn Feldheim lässt sich nicht versorgen, Feldheim versorgt – und dass zu einhundert Prozent aus erneuerbaren Energiequellen.

Der Ort machte Schlagzeilen, als er im Jahr 2010 seine energetische Unabhängigkeit erklärte. Eigenes Strom- und Wärmenetz, Windkraftanlagen, davon ein Bürgerwindrad, Regelkraftwerk für Netzstabilität im Bereich des Übertragungsnetzbetreibers 50 Hertz, Biogasanlage, Hackschnitzelheizung und einen Solarpark sind die energetischen Eckpfeiler. Mittlerweile wird in Feldheim so viel Strom erzeugt, dass der Großteil ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Das „Neue Energien Forum Feldheim“, untergebracht im ehemaligen Gasthof „Zur Linde“, erzählt diese unglaubliche Geschichte: mit informativen Präsentationen, Dorf-Führungen, Dauer- und Sonderausstellungen sowie Schülerprojekttagen. Dabei können Interessierte neugierige Blicke hinter andernorts verschlossene Türen werfen. Schülerinnen und Schüler konzipieren in einem Tischspiel ihr eigenes Bioenergiedorf oder experimentieren mit selbstgemachtem Biogas. In der Pause gibt es einen Imbiss aus dem Solarofen.

Das Neue Energien Forum Feldheim bietet kostenpflichtige Fachführungen durch die technischen Anlagen des Pilotprojektes, ebenso Schulprojekttage mit Experimenten und Mitmachaktionen. Der Ort kann mit einen ca. 1,5 km langen Rundgang jederzeit kostenlos auf eigene Faust erkundet werden.

Die Räumlichkeiten des NEF bieten sich auch als Tagungsort an. Sie umfassen ein großzügiges Foyer mit Dauerausstellung rund um Erneuerbare Energien und Klimaschutz. Die begehbare Gondel einer Windenergieanlage im Innenhof lädt zu Erkundungen ein. Picknickwiese und Stationen zur Entfaltung der Sinne ergänzen das Pausenangebot im Außenbereich. Das Forum bietet einen teilbaren Plenarsaal für bis zu 150 Personen sowie einen Pausenraum. Beamer / Leinwand / mobiler Bildschirm / Scanner/Kopierer/Fax. Rollstuhlgerechte Zugänge und Toiletten sind vorhanden.

Tipps

Fahrrad- und Wandertouristen erwartet die 13 Kilometer lange „Energietour“. Feldheim liegt am Jakobsweg und nur einen kleinen Abstecher von der Tour Brandenburg entfernt, einem der längsten Radfernwege Deutschlands.

Jährlich zum Tag der Erneuerbaren Energien öffnet das "Neue Energien Forum Feldheim" seine Türen und bietet spannende Erlebnisse.

Öffentliche Beteiligung

Das eigene Netz ist in Bürgerhand, dafür wurde die Feldheim Energie GmbH & Co KG gegründet. Alle angeschlossenen Haushalte sind Kommanditist, also Gesellschafter. Ein fünfköpfiger gewählter Beirat vertritt die Feldheimer.

Finanzen

Nahwärmenetz und Wärmeverteilzentrum:

Gesamtinvestitionsvolumen € 1 725 000

Eigenmittel der Gesellschaft € 138 000

Fördergelder EU / Bund / Land € 830 000

Restfinanzierung freifinanziertes Darlehen

Stromnetz:

Gesamtinvestitionsvolumen € 450 000 (keine Förderung)

Zahlen und Daten

Bioenergiedorf: eigenes Strom- und Wärmenetz, Windkraftanlagen, PV-Anlagen,

Biogansanlage, Hackschnitzelheizung, Speicherkraftwerk

Zeitpunkt der Inbetriebnahme (Jahr, Monat)

Eigenständige Versorgung mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen seit Oktober 2010

Hauptspezifikationen (z. B. installierte Kapazität, Volumen)

Wind: 55 Windkraftanlagen; 123 MW installierte Leistung, Jahresertrag 250 Mio kWh, Vermiedene CO2 Emission 166.750,00 t

PV: 284 Anlagen, 2,25 MWp installierte Leistung; 2.748 MWh Jahresertrag; Vermiedene CO2 Emission ca. 1.605 t

Biogas: 1 Anlage; 0,526 MW elektrische Leistung, Jahresertrag 4 Mio kWh elektrisch, 2,175 Mio kWh thermisch; Vermiedene CO2 Emission ca. 650 t

Hackschnitzelheizung: 300 kWh/thermisch, Jahresertrag (nur Zusatzheizung) 170.000 kWh thermisch, Vermiedene CO2 Emission ca. 51 t

Power to Heat Anlage

Speicher / Regelkraftwerk: 10 MW Kapazität; 85% Wirkungsgrad; Speicher Lithium Ionen Batterie – Stabilisierung des Stromnetzes in Ostdeutschland

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