Besorgniserregende Entwicklung bei Einbruchsdelikten und Cyberkriminalität

2012 wurden 5.997.040 Straftaten registriert, was annähernd einer Stagnation gleichkommt. Die Aufklärungsquote lag ebenfalls fast unverändert bei 54,4 % (2011: 54,7 %).

Bei den Straftaten gegen das Leben (Rückgang um 3,4 %auf 3.028 Fälle) und gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Rückgang um 2,7 %auf 45.824 Fälle) setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Gleiches gilt für die Gewaltdelikte; sie sind um 1,0 % auf 195.143 Fälle zurückgegangen.
Erfreulich ist, dass erneut die Zahl tatverdächtiger Jugendlicher (14 bis unter 18 Jahre) um 6,7 % auf 200.257 (2011: 214.736) zurückgegangen ist. Noch stärker – um 14,6 % auf 27.097 – ist der Rückgang des Anteils jugendlicher Tatverdächtiger bei der Gewaltkriminalität. (2011: 31.730); dies gilt auch und besonders für den Tatverdächtigenanteil an der gefährlichen und schweren Körperverletzung, der sich um 16,5 % auf 21.066 jugendliche Tatverdächtige (2011: 25.222) verringerte.

Die Polizeien der Länder und des Bundes  haben zunehmend mit der sog. Cyberkriminalität zu tun, also mit Straftaten, die unter Ausnutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik begangen werden, indem etwa Daten ausgespäht und abgefangen werden oder indem mit einer Schadsoftware Daten verändert oder Computer beschädigt werden. 2012 sind solche Delikte im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 % auf 63.959 Fälle angestiegen, bei einem vermutlich erheblichen Dunkelfeld.

Der Anstieg der Wohnungseinbruchsdiebstähle (+ 8,7 % gegenüber dem Vorjahr; 144.117 Fälle; Aufklärungsquote 15, 7 Prozent) erfordert jedoch eine höhere Aufmerksamkeit. Befragungen haben ergeben, dass Einbrüche vor allem auch weitreichende Konsequenzen psychischer Art nach sich ziehen. So haben etwa 70 % der Opfer seelische Probleme, weil in ihre Intimsphäre, in die Geborgenheit ihrer Wohnung eingedrungen wurde, sie auf den Kopf gestellt wurde und persönlich wertgeschätzte Gegenstände gestohlen wurden. Das Bundeskriminalamt erstellt derzeit ein Lagebild, das Grundlage für weitere Beratungen mit den Innenministern der Länder sein soll, damit diese ihre Anstrengungen im Kampf gegen dieses Deliktsfeld gezielter und wirksamer verstärken können.

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Boris Pistorius, schlug inzwischen vor, Mindeststandards für den Einbruchschutz bei Neubauten festzulegen.

Angesichts des für 2012 registrierten Anstiegs bei Wohnungseinbrüchen um 8,7 % machen die Deutsche Polizeigewerkschaft und die GdP Personalmangel für die Zunahme der Einbrüche verantwortlich. Vielerorts fehle der Polizei das Personal, um Einbrecher intensiv zu verfolgen. Die schwächer werdende Präsenz der Polizei im öffentlichen Raum lade Straftäter geradezu ein, in Wohnungen und Häuser einzudringen, hieß es anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2012.

5Zmo

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