Erfolgreiche Strategien zur Fachkräftesicherung

Foto: DStGB

Das sind die Erkenntnisse aus einem Seminar zu Strategien der Fachkräftesicherung kreisangehöriger Städte und Gemeinden gewesen, das der Deutsche Städte- und Gemeindebund zusammen mit ExperConsult am 11.03. in Berlin durchgeführt hat. 50 Teilnehmer aus kreisangehörigen, aber auch Großstädten nahmen am gut besuchten Seminar teil und diskutierten die vorgestellten praktischen Erfahrungen und Maßnahmen.

Die Zukunftsfähigkeit einer Kommune als Wirtschaftsstandort wird über die Verfügbarkeit einer ausreichenden Anzahl von Fachkräften für Unternehmen Verwaltung bestimmt. Der Fachkräftemangel ist in vielen Wirtschaftszweigen, aber auch in den Verwaltungen bereits real. Er beeinträchtigt die Standortqualität von Städten und Gemeinden und damit die wirtschaftliche Prosperität unseres Landes.

Die kommunale Wirtschaftsförderung muss sich dem Thema gemeinsam mit den örtlichen und regionalen Arbeitgebern stellen. Es werden Strategien benötigt, um vorhandene Fachkräfte an die Standorte zu binden und neue zu gewinnen. Diese können junge Menschen in Schule und Ausbildung sein, aber auch Studien- oder Ausbildungsabbrecher, die durch persönliche Ansprache und Motivation zu wertvollen Mitarbeitern örtlicher Betriebe werden können.
So setzt der Landkreis Freyung-Grafenau in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden stark darauf, die Bedeutung der sog. weichen Standortfaktoren für die Lebensqualität vor Ort herauszustreichen und zum Gegenstand der Wirtschaftsförderung zu machen. Parallel dazu werden Menschen direkt adressiert, die nach der schulischen Ausbildung zur weiteren Ausbildung die Region verlassen. Ihnen sollen Arbeitsplatzperspektiven durch konkrete Informationen über Unternehmen in der Heimatregion und emotionale Erlebnisse durch soziale Veranstaltungen verschafft werden.

Die Stadt Elsterwerda ist Mitglied in einem nicht formalisierten Netzwerk von Institutionen, die regionalwirtschaftlich und arbeitsmarktpolitisch tätig sind. Die Mitglieder des Netzwerkes betreiben eine informelle Aufgabenteilung, die die Kräfte durch Konzentration vervielfältigt. Zwei wichtige Aspekte des Netzwerkes sind die Steigerung der Wertschätzung der eigenen Bevölkerung für ihre Region (positiv optimistische Grundstimmung) und die frühzeitige berufsorientierende Information der Schüler über berufliche Möglichkeiten vor Ort. Damit soll erreicht werden, dass von vornherein weniger junge Menschen die Region verlassen.

Die Gemeinde Edewecht stellt das praktische Wissen der Beteiligten, also der Schüler, Schulen, Betriebe und Kommunalverwaltung in den Mittelpunkt ihrer Fachkräftesicherungsstrategie. Ein örtliches Firmenkataster mit Unternehmen, die ausbilden wurde aufgebaut und den Unternehmen zur Pflege (wer bietet wann Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikumsplätze? Welche Erwartungen an die Auszubildenden und Fachkräfte gibt es?) Die Rolle der Kommune ist es hier, als aktiver Makler zwischen Unternehmen und Menschen zu wirken, auch durch die Veranstaltung von zeitgemäßen gesellschaftlichen Events. Das Besondere des Engagements der Gemeinde Edewecht ist, dass die Gemeinde vorausschauend Fachkräftepolitik betreibt, obwohl es derzeit Zuzug und Geburtenüberschuss bei den Bevölkerungszahlen gibt.

Als „Telgter Modell“ gilt die Initiative, einer Unternehmenskooperation mit der Stadt, den Mitarbeitern und Schülern in der Region gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert durch die Unternehmen anzubieten. Personalarbeit bezieht sich nicht nur auf die Mitarbeiter, sondern auch auf deren Familienmitglieder. Daher wird eine intensive Öffnung der Unternehmen für die örtliche Gesellschaft geübt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Schülern. Diese werden nicht erst bei der klassischen Berufsorientierung kurz vor Schulende, sondern frühzeitig mit interessanten Projekten an die Unternehmenswirklichkeit herangeführt. Das Credo der Kooperation ist, dass die Menschen im Mittelpunkt der Maßnahmen stehen müssen, weil ganzheitlich der Verstand, das Gefühl und praktisches Handhaben angesprochen werden müssen.

Der DStGB wird die Seminarkooperation fortsetzen. Das Programm des Seminars ist im Schwerpunkt „Wirtschaftsförderung“ der Homepage des DStGB unter www.dstgb.de herunterzuladen. Die Vorträge können bei Bedarf per Mail vom DStGB angefordert werden unter der Adresse: monika.gesierich@dstgb.de.

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