KfW Kommunalpanel 2025

Investitionsrückstand wächst um 15,9 Prozent auf 215,7 Mrd. EUR

Zwei Drittel der Kommunen bewertet ihre Finanzlage schon heute als nur noch „ausreichend“ oder sogar „mangelhaft“. Über 90 Prozent erwarten für die kommenden Jahre eine sich weiter verschlechternde Finanzlage. Die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen, die im vergangenen Haushaltsjahr mit -24,3 Mrd. Euro einen historischen Tiefpunkt erreicht hat, ist vor allem auf die weiter äußerst dynamische Entwicklung bei den Kosten für soziale Leistungen sowie Tarifsteigerungen zurückzuführen. Die Einnahmeentwicklung kann hier schon längst nicht mehr mithalten.

Der wahrgenommene kommunale Investitionsrückstand beläuft sich nach dem KfW-Kommunalpanel 2025 auf rund 215,74 Mrd. Euro (Hochrechnung für alle Kommunen mit mehr als 2.000 Einwohnern in Deutschland). Der Investitionsrückstand wächst nominal damit im Vergleich zum Vorjahr um 29,6 Mrd. Euro (+15,9%) an. Anders als noch in den Vorjahren ist der deutliche Aufwuchs des Investitionsrückstands nicht mehr hauptsächlich auf Preiseffekte zurückzuführen. Insbesondere in den Bereichen Schulen und Brand- und Katastrophenschutz ist der Investitionsrückstand infolge des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder sowie der immer herausfordernden welt- und klimapolitischen Lage deutlich gestiegen.

Mehr als die Hälfte der Investitionsbedarfe gehen auf die Bereiche Schulen und Erwachsenenbildung (67,84 Mrd. €, +13,1 Mrd. € zum Vorjahr), sowie Straßen und Verkehrsinfrastruktur (53,35 Mrd. €, +5,1 Mrd. € zum Vorjahr), zurück. Nachdem der wahrgenommene Investitionsrückstand beim Brand- und Katastrophenschutz bereits im Vorjahr um 4 Mrd. Euro angestiegen ist, waren es in diesem Jahr weitere 3,6 Mrd. Euro, auf nunmehr 19,93 Mrd. Eur. Weitere größere Blöcke des Investitionsrückstands stellen Verwaltungsgebäude (19,5 Mrd. €), Kitas (11,16 Mrd. €) und Sportstätten (15,58 Mrd. €) dar.

Wie die Kommunen ihre Investitionen finanzieren, hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Eigenmittel machen noch rund 40 Prozent im Finanzierungsmix aus (jeweils 20 % Rückgriff auf liquide Vorjahresmittel sowie laufende allgemeine Deckungsmittel), hinzu kommen zweckgebundene Investitionszuweisungen (11 %) sowie Fördermittel (21 %) und Kommunalkredite (25 %). Angesichts der sich weiter verengenden Haushaltsspielräume erwarten 58 Prozent der befragten Kommunen eine steigende Bedeutung der Kreditfinanzierung.

Diesjähriges Schwerpunktthema des Kommunalpanels sind Förderprogramme, was gerade angesichts der aktuellen Diskussion um die Mittelverteilung aus dem Sondervermögen von Interesse ist. Zentrale Hindernisse in der Nutzung von Förderprogrammen sehen Kommunen vor allem in der Komplexität von Förderprogrammen sowie im benötigten Personalaufwand. Kommunen fordern daher vor allem strukturelle Vereinfachungen von Förderprogrammen.

Weitere Informationen zum Panel können auch über die Homepage der KfW abgerufen werden: www.kfw.de/kommunalpanel.

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