Trittsicher

Regionalkonferenz in Gera: Niedrigschwellige Angebote sind notwendig

Zu Beginn der Veranstaltung verwies Julian Vonarb, Oberbürgermeister der Stadt Gera, auf die Altersstruktur in Gera, die bei durchschnittlich 47,8 Jahren liegt. Dabei seien 30 Prozent der Bürger:innen älter als 65 Jahre, sodass eine durchaus umfangreiche Zielgruppe für das Projekt vor Ort existiere. Darüber hinaus hielt Vonarb fest, dass die Bevölkerungsentwicklung in Gera derzeit rückläufig sei.

Ferner betonte er die bisherigen Leistungen der Stadt: so habe man erfolgreich ein Seniorenbüro etablieren können, um den Bedürfnissen der älteren Jahrgänge angemessen zu entsprechen. Dieser Service würde dazu beitragen auch älteren Generationen eine aktive Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu zähle beispielsweise auch das vom Land Thüringen initiierte Projekt „agathe – älter werden in Gemeinschaft“. Im Jahr 2021 gestartet, richte es sich an alle Menschen ab einem Alter von 63 Jahren, eine Altersgruppe, in der die Zahl der sozialen Kontakte oftmals deutlich abnehme, so Vonarb. Um dem entgegenzuwirken, beraten Fachkräfte die betroffenen Menschen zu konkreten Angeboten in ihrer Nähe. Zudem verwies der Oberbürgermeister auf den Seniorenwegweiser der Stadt, in welchem man sich ebenfalls über relevante Angebote informieren könne.

Dem schloss sich der Vortrag von Sandra Wanzar, Dezernentin für Jugend und Soziales der Stadt Gera, zum „Anpassungsbedarf für eine Gesellschaft im Wandel“ an. Auch sie betonte, dass die Bedürfnisse der älteren Teile der Bevölkerung eine zentrale Rolle in den Planungen der Stadt spielen würden. So sei für die Bürgerinnen und Bürger eine gute Sozial- und Gesundheitsversorgung interessant, ohne dass diese sich dabei mit Fragen der Zuständigkeiten beschäftigen wollten.  Dies sei für Gera besonders relevant, da der Altersdurchschnitt der Stadt sowohl über dem des Bundes als auch über dem Thüringer Durchschnitt liege. Auch wenn sich die Bevölkerungsentwicklung langfristig wieder in die andere Richtung entwickeln könne, werde der Fokus in den nächsten 20 Jahren verstärkt auf den älteren Bevölkerungsschichten liegen. So habe sich bereits in den letzten zehn Jahren etwa der Anteil der Pflegebedürftigen in der Stadt verdoppelt. Damit diese Zahl nicht noch weiter steige, habe man bereits versucht, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu zähle beispielsweise die Schaffung einer umfangreichen Netzwerkstruktur, auf die man zurückgreifen könne. Auch der Seniorenbeirat sowie der Seniorenbeauftragte der Stadt, würden hierbei eine zentrale Rolle einnehmen. Wie zuvor der Oberbürgermeister, verwies auch Wanzar auf das Programm „agathe“, um ältere Menschen aus der Einsamkeit herauszuholen. Gleichzeitig sei oftmals der Vertrauensaufbau gegenüber den Seniorinnen und Senioren herausfordernd, weswegen niederschwellige Anlaufstellen notwendig seien, um die Menschen passgenau an die vorhandenen Angebote zu vermitteln.

Darüber hinaus verfolge die Stadt eine Vielzahl an weiteren Einzelprojekten: So seien beispielsweise der Stadtwald als konkreter Bewegungsort qualifiziert und ein Aktionstag „Nordic Walking“ ins Leben gerufen worden. Auch in gesamtstädtische Planungen sei die Sozialplanung in Gera bereits tief implementiert. Hinsichtlich der Lebenswelten von Seniorinnen und Senioren wolle man dies zukünftig noch weiter verstärken, so die Dezernentin abschließend.

Die nachfolgende Podiumsdiskussion mit Ivonne Ertl (SVLFG), Prof. Dr. Kilian Rapp (RBK), sowie Jeanette Schilling (Landessportbund Thüringen) wurde insbesondere durch die zahlreichen interessierten Nachfragen seitens der Zuhörerschaft im Saal geprägt: Zu den zentralen Punkten darin zählten Detailfragen zur Kursumsetzung, die nötige Qualifikationsstufe und Vergütung von Kursleitungen sowie die Gesamtfinanzierung während der Studienlaufzeit und darüber hinaus. 

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