Wasser und Abwasser

Vorstellung einer Nationalen Wasserstrategie

Neben der Sicherstellung einer hohen Gewässergüte muss zukünftig verstärkt drohenden Nutzungskonflikten ums Wasser angesichts immer häufiger auftretender Dürreperioden frühzeitig und klar begegnet werden. Erforderlich sind eine klare Strategie und ein aktives Wassermanagement! Im Zuge der Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie muss außerdem der Stellenwert von Wasser in der Gesellschaft noch deutlicher kommuniziert werden. Wasser fließt nicht einfach aus dem Hahn, sondern ist das Ergebnis einer zuverlässigen und regionalen Aufbereitung unserer öffentlichen bzw. privaten Wasserwirtschaft. 

Zur Aufgabenbewältigung muss die kommunale Ebene bei der Anpassung eigener Strukturen gestärkt werden. Hierzu zählt insbesondere die personelle Ausstattung auf Behördenseite, aber auch die Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit. Das klare Bekenntnis zur kommunalen Selbstverwaltung und das Verständnis von Wasser und Abwasser als zentrale Daseinsvorsorgeleistungen muss auch in Zukunft deutlich hervorgehoben werden. Wasser ist keine Handelsware, sondern kostbares Allgemeingut.

Mögliche Interessenkonflikte bei der Trinkwasserversorgung müssen im Sinne einer Priorisierung der Wassernutzung flexibel gelöst werden. Dies betrifft die Landwirtschaft, wasserintensive Industrien, aber auch Naturschutzziele sowie private Nutzungen. Wo nicht genug Wasser für alle Abnehmer vorhanden ist, muss die öffentliche Wasserversorgung stets Vorrang haben. Wasser ist systemrelevant.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sollte mit Blick auf zunehmende Hitze- und Dürreperioden insbesondere der Ausbau von Wasserspeichern, aber auch der Bau von modernen, klimaneutralen Verbundstrukturen mit benachbarten Trinkwasserversorgern verstärkt in den Blick genommen und von Bund und Ländern gefördert werden. Beim Thema Wasser ist zudem eine regionale Betrachtung erforderlich. Ein dezentrales Wassermanagement, das zugleich die Anforderungen des Klimawandels bzw. des Naturschutzes aufgreift, wird weiterhin von den Kommunen und ihren Unternehmen vorangetrieben. Bund und Länder sollten die Erarbeitung regionaler Wasserversorgungskonzepte daher auch gemeinsam finanziell unterstützen! 

Mit Blick auf die Gewässergüte muss das Vorsorge- und Verursacherprinzip konsequent beachtet und gestärkt werden. Einträge von Nitrat, Mikroplastik oder auch Arzneimitteln in die Gewässer bzw. in das Abwasser müssen möglichst an der Quelle vermieden werden. In diesem Zusammenhang muss in Deutschland und auch auf europäischer Ebene eine erweiterte Herstellerverantwortung für das Wasserrecht angestrebt und damit in der Wirkungskette früher angesetzt werden. Auch die Konsumenten müssen weiter für wasserschädliche Produkte sensibilisiert werden, um Nachfrage und Angebot aufzulösen. Schon im Rahmen der Bewertung und Zulassung von Stoffen sollten mögliche negative Auswirkungen auf die Gewässer zukünftig verstärkt berücksichtigt werden. Ggf. sind Verbote auszusprechen.

Zu einem aktiven kommunalen Wassermanagement gehört schließlich auch das System der „Schwammstadt“. Regenwasser in Städten versickert oder verdunstet selten, da es häufig rasch abgeleitet wird. Daher gilt es, ein intelligentes Regenwassermanagement zu etablieren. Regenwasser sollte nicht gleich in Abwasserkanäle abgeleitet, sondern aufgefangen und nutzbar gemacht werden. Flächenentsiegelung, die Anlage neuer Versickerungsflächen oder die Wasserspeicherung in Zisternen sind Lösungsansätze. Zudem verbessern blau-grüne Infrastrukturen nachweislich das Stadtklima und können so die Lebensqualität und Gesundheitsvorsorge erhöhen. 

Nun kommt es darauf an, den Worten auch Taten folgen zu lassen. Wasser ist lebenswichtig und verdient daher eine besondere Aufmerksamkeit auf allen politischen Ebenen. 

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