Internationales

Wettbewerb: „Kommune bewegt Welt“

Am 15. September 2022 wurden im Dürener Gemeindezentrum die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Kommune bewegt Welt“ ausgezeichnet. Für ihre herausragende entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft wurden insgesamt zehn Gemeinden, Landkreise und Städte prämiert. Der Preis wurde in drei Kategorien, abhängig von der Einwohnerzahl (bis 20.000, von 20.000 bis 100.000 und mehr als 100.000), vergeben. Zudem gab es drei Sonderpreise sowie einen Publikumspreis.

Insgesamt bewarben sich 50 Kommunen aus 14 Bundesländern. Die Bewerbungen zeigen, dass jede Kommune - egal ob groß oder klein - Entwicklungspolitik wirksam gestalten kann. Es ist gelungen, sowohl preiswürdige Projekte auszuwählen, die für kontinuierliches und langfristiges Engagement stehen, als auch solche, die sich mit frischen Ideen in ganz neue Einsätze gewagt haben. Besonders beeindruckt hat die Jury, dass die großen Krisen, mit denen aktuell zu kämpfen ist, das internationale Zusammenwirken für eine global-nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene nicht geschmälert haben. Vielmehr konnten auf robusten Beziehungen auch in Krisenzeiten neue Formen der Zusammenarbeit und Unterstützung erwachsen.

Kategorie „Große Kommune“

In der Kategorie über 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner erhielt die Stadt Leipzig den ersten Platz. Überzeugen konnte sie durch ihre vorbildliche, systematische Einbindung der Stadtgesellschaft in die Entwicklungspolitik und ihre ganzheitliche Eine-Welt-Strategie. Bereits 2020 nahm Leipzig am Wettbewerb teil und gewann damals den Sonderpreis „Synergien“.

Die Stadt Köln belegte einen hervorragenden zweiten Platz. Bei der Bewerbung stach das Netzwerk „Eine-Welt Stadt Köln“ hervor, das vor elf Jahren gegründet wurde und mehr als 400 Mitglieder verbindet.

Kategorie „Mittlere Kommune“

In der Kategorie 20.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner setzte sich Schwäbisch Gmünd gegen andere Bewerber durch und gewann den ersten Platz. Schwäbisch Gmünd ist noch nicht so lange in der Entwicklungspolitik aktiv, hat dafür aber stark aufgeholt und ein vorbildliches Netzwerk - Arbeitskreis „Eine Welt“ - mit den zivilgesellschaftlichen Akteuren aufgebaut, das zahlreiche entwicklungspolitische Projekte an-stößt und begleitet. Beispiele sind hier der faire Einkaufsführer und die Klimapartnerschaft mit der äthiopischen Stadt Bahir Dar.

Den zweiten Platz belegte die Stadt Gießen, die seit vielen Jahren langjährige Partnerschaften pflegt, die auch bei schweren Bedingungen in den Partnerländern bestehen blieben.

Kategorie „Kleine Kommune“

In der Kategorie bis 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner gewann Gudensberg. Die Auszeichnung von Gudensberg hat einen tagesaktuellen Bezug: Gemeinsam mit dem Gudensberger Partnerschaftsverein e.V. unterhält die Kleinstadt unter anderem eine Partnerschaft mit der Siedlung Schtschyrez in der Ukraine. Für die Menschen in Schtschyrez organisierten die Gudensberger zahlreiche Spendenaktionen und fuhren bis heute über 30 Spendentransporte in die Ukraine.

Bad Berleburg darf sich über den zweiten Platz freuen. Bad Berleburg besitzt – obwohl es keine eigene KEpol-Stelle gibt – eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, auf die viele Projekte und Kampagnen auf-bauen. Die Zivilgesellschaft, besonders u. a. mit Vereinen, Kirchen und Schulen, ist fest in die Entwicklungspolitik eingebunden.

Sonderpreise und Publikumspreis

Neben dem Publikumspreis gab es auch wieder drei Sonderpreise, da sehr viele der Einreichungen überzeugten und eine große Themenvielfalt abdeckten. 

Aufgrund seines vorbildlichen Engagements gegen den Klimawandel erhielt der Enzkreis den Sonderpreis „Klimaschutz“. Der Landkreis unterstützt nachhaltige Projekte mit dem „Klimafonds Enzkreis“ und unterhält eine Klimapartnerschaft mit dem Masasi Distrikt in Tansania.

Saalfeld/Saale darf sich über den Sonderpreis „Gemeinsam stark“ freuen. Die thüringische Stadt zeigt eine lückenlose Konstanz in der Einbeziehung der Zivilgesellschaft in ihre Entwicklungspolitik.

Der Newcomer-Preis geht an die Kommune Oldenburg in Niedersachsen, die sich im Mai 2022 mit einem Ratsbeschluss zum Nachhaltigkeitsleitbild eine hervorragende Basis für das weitere entwicklungspolitische Engagement legte. Bereits heute zeigt Oldenburg mit Kinoabenden und Verköstigungen zu dem Thema Entwicklungszusammenarbeit Kreativität.

Über den Publikumspreis wurde öffentlich per Online-Voting entschieden, wobei die Stimmenzahl ins Verhältnis zur Einwohnerzahl gesetzt wurde. Insgesamt beteiligten sich über 4.000 Personen. Es gewann die Gemeinde Klixbüll in Schleswig-Holstein.

Hintergrund

Städte, Landkreise und Gemeinden engagieren sich überall in Deutschland gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen für mehr Vielfalt in einer offenen interkulturellen Gesellschaft und für ein Miteinander auf Augenhöhe. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global möchte mit dem alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ dieses Engagement würdigen und sichtbar machen. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze. Neu im Jahr 2022 waren die erweiterten Teilnahmebedingungen: Bisher lag der Fokus der Kooperationen auf migrantischen Organisationen. Seit 2022 beteiligen sich Kommunen mit allen entwicklungspolitisch aktiven, zivilgesellschaftlichen Partnern am Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“.

Dotiert sind die ersten Plätze mit jeweils 20.000 Euro, die zweitplatzierten Kommunen durften sich über 15.000 Euro freuen.

In der Wettbewerbsjury sitzen neben dem Deutschen Städte- und Gemeindebund auch Vertreter/innen aus Kommunen, Zivilgesellschaft, entwicklungspolitischen Durchführungsorganisationen, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Die nächste Ausgabe von „Kommune bewegt Welt“ beginnt im Frühling 2024.

Weitere Informationen:

 

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