DStGB-Dokumentation

Nr. 165 - Erfolg der Nationalen Wasserstoffstrategie entscheidet sich vor Ort! 

Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, sagt: „Deutschlands Energie- und Verkehrswende findet vor Ort statt. Die Kommunen und ihre Partner haben einen hohen Anspruch zur CO2-Reduktion. Sie müssen in die Lage versetzt werden, vorhandene Infrastrukturen durch den Einsatz von Wasserstoff klimaschonend zu nutzen. Durch eine Fokussierung auf den Einsatz in den Kommunen können Bund und Länder ihre Förderpolitik zugleich so ausgestalten, dass die Potenziale der Wasserstoffwirtschaft in der Fläche Deutschlands im Interesse gleichwertiger Lebensverhältnisse gezielt aktiviert werden. Alle maßgeblichen Akteure in Europa, Bund, Ländern und Kommunen müssen sich gemeinsam darauf konzentrieren, das Thema Wasserstoff schnell wirtschaftlich voranzubringen. Die Ankündigung der Ampel-Koalition, die Wasserstoffinfrastruktur mit Ziel eines schnellen Markthochlaufs weiter fortzuschreiben und insbesondere den Wasserstoff zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit durch Gaskraftwerke einzusetzen, muss konsequent umgesetzt werden.“

Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, sagt: „Jetzt ist die Zeit, die klimaneutrale Energiewende umzusetzen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, ist Wasserstoff ein entscheidender Erfolgsfaktor. Im Wasserstoff sehen wir eine optimale Möglichkeit, erneuerbare Energien aus Wind und Sonne rund um die Uhr nutzbar sowie speicher- und transportfähig zu machen. Deshalb geht es jetzt vor allem darum, Wasserstofftechnologie marktrelevant zu skalieren und in das deutsche und das europäische Energiesystem zu integrieren. Nun kommt es darauf an, mit aller Kraft auch vor Ort Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Großprojekte der Industrie schnell umgesetzt werden können. Denn wenn wir die Klimawende schaffen wollen, dürfen wir jetzt keine Zeit verlieren.“

Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, sagt: „Wasserstoff ist keine Option, Wasserstoff ist ein Muss und in mehrfacher Hinsicht ein Zukunfts-Treibstoff: als Energieträger, als Material für klimaneutrale Grundstoffe, als Katalysator für neue Technologien und Anwendungen sowie als Kern eines neuen, großen Marktes, um den ein internationales Wettrennen entstanden ist. In Deutschland sind dabei die Gasnetze unser Ass im Ärmel für eine zügige regionale Clusterbildung. Das ist unsere Abkürzung auf dem Weg in ein klimaneutrales Deutschland. Es freut mich daher, dass die neue Bundesregierung beim Wasserstoff in die richtige Richtung will. Sie bekennt sich zu einem schnellen Markthochlauf und will dafür eine technologieoffene Ausgestaltung der Regulatorik. Weitere Schritte müssen folgen: Die Gasnetze etwa brauchen eine Transformationsgarantie und die Unternehmen mehr Investitionssicherheit im Rahmen der Netzregulierung. Denn wer in Energienetze investiert, investiert in die Energiewende. Und das muss sich auch wirtschaftlich lohnen.“

Für Patrick Hermanspann, CEO FAUN Gruppe, hat der Verkehrssektor einen entscheidenden Anteil am Absatzmarkt für Wasserstoff und damit am schnellen Markthochlauf der Technologie. „Es ist wichtig, dass wir zeitnah noch mehr Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb auf die Straße bekommen. Wir haben bereits umfangreiche Erfahrungen bei der Ausrüstung von Abfallsammelfahrzeugen mit Brennstoffzellensystem BLUEPOWER gemacht. Eine Übertragung auf weitere Nutzfahrzeuge im Waren- und Verteilverkehr ist kein Problem. Hier ist es die Aufgabe, ausreichend Produktionskapazitäten zu schaffen. Die Kombination aus Fahrzeugen und dezentraler H2-Versorgung bietet den Anwendern ein Rundum-sorglos-Paket, und das muss das Ziel sein. Wasserstoff-Förderprojekte der Regierung und die Nationale Wasserstoffstrategie sind Basis dafür, dass künftig große Mengen des Energieträgers verfügbar sind. Dadurch werden Brennstoffzellen-Antriebe auch für den Last- und Verteilverkehr interessant. Denn der Wasserstoff-LKW mit Brennstoffzelle ist genauso flexibel, wie ein heutiger Diesel-LKW. Er kann genauso schnell betankt werden und muss keine schweren Batteriepakete mit sich herum schleppen. Unsere Kunden im Abfallsammelgeschäft verfügen beispielsweise über einen großen Erfahrungsschatz in der Installation von Müllverbrennungsanlagen. Da entsteht der Antrieb für die eigenen Fahrzeuge, da mit dem Strom über die Elektrolyse Wasserstoff quasi zum Nulltarif gewonnen wird.“

Kommunale Anwendungen bei Wasserstoff mitdenken

Die Dokumentation beabsichtigt, die kommunalen Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff aufzuzeigen. Ziel soll es sein, bei der kommunalen Planung der Daseinsvorsorge und Infrastruktur die Entwicklungen der Wasserstoffwirtschaft zu berücksichtigen. Eine frühzeitig etablierte grüne Wasserstoffkreislaufwirtschaft wird nicht nur die Klimaziele der Kommunen fördern, sondern auch Alternativen zur Elektromobilität und Batteriespeichertechnologie aufzeigen.

Wasserstoffwirtschaft verstehen

Um die Anwendungsmöglichkeiten der Wasserstofftechnologie besser vor Ort ausgestalten zu können, liefert die Dokumentation eine Übersicht über die aktuellen technischen Bedingungen für eine funktionierende Wasserwirtschaft. Gleichzeitig werden wichtige Hinweise für die Umsetzung, Finanzierung und Bewirtschaftung vorgestellt. 

Vom Praxismodell in die eigene Kommune

Für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft verfügt Deutschland über ausreichende Infrastrukturen. Die energiewirtschaftlichen Partner der Dokumentation zeigen anhand ihrer aktuellen Projektregionen und –anlagen mögliche Anwendungsbeispiele, die sich in bereits vorhandene Versorgungsstrukturen anpassen und integrieren lassen. Auch zeigen die Projekte, dass es nicht „die Wasserstoffkreislaufwirtschaft“ gibt, sondern die unterschiedlichen Potenziale aller Regionen in Deutschland individuell berücksichtigt werden sollten. So bieten bestimmte Regionen gute geologische Speichermöglichkeiten für Wasserstoff, wohingegen in anderen Landstrichen ein Abtransport bzw. der unmittelbare Verbrauch wirtschaftlicher erscheint.

Über den Städte- und Gemeindebund

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund vertritt als kommunaler Spitzenverband über seine 17 Mitgliedsverbände die Interessen von rund 11.000 großen, mittleren und kleineren Kommunen in Deutschland. Er arbeitet parteiunabhängig und ohne staatliche Zuschüsse und sorgt für die Einbeziehung kommunalrelevanter Themen und Positionen in die politischen Entscheidungsprozesse auf Bundesebene.

Über EWE

Als innovativer Dienstleister ist EWE in den Geschäftsfeldern Energie, Telekommunikation und Informationstechnologie aktiv. Mit über 9.100 Mitarbeitenden und 5,6 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020 gehört EWE zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg befindet sich überwiegend in kommunaler Hand. Es beliefert im Nordwesten Deutschlands, in Brandenburg und auf Rügen sowie in Teilen Polens rund 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden mit Strom, rund 0,7 Millionen mit Erdgas sowie rund 0,7 Millionen mit Telekommunikationsdienstleistungen. EWE nimmt eine Vorreiterrolle in den Bereichen Klimaschutz und digitale Teilhabe ein. Dafür investiert der Konzern in den kommenden Jahren über eine Milliarde Euro in die Erweiterung der Glasfaserinfrastruktur, vier Milliarden Euro in die Errichtung neuer Windkraftanlagen und ist führend im Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur.

Über FAUN – KIRCHOFF Gruppe

Heute produziert das Unternehmen aus Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen/Deutschland) jährlich 1.800 Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen für die weltweiten Märkte. Seit mehr als 15 Jahren beschäftigt sich der Fahrzeughersteller zudem mit alternativen Antrieben. Mit über 12.000 BLUEPOWER Fahrzeugen will FAUN bis 2027 einen großen Beitrag zum klimaneutralen Lastverkehr leisten.

Über Westenergie

Die Westenergie AG ist der führende Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter in Deutschland mit rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die 100-prozentige E.ON-Tochter vereint alle Aktivitäten des Konzerns in den Feldern Kommunen, Konzessionen und Netzkooperationen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. Die Westenergie-Gruppe verantwortet und betreibt rund 175.000 km Stromnetze mit rund 4,7 Millionen Stromentnahmestellen, 24.000 km Gasnetze mit rund 450.000 Ausspeisepunkten sowie 10.000 km Breitband- und 5.000 km Wassernetze. Damit schafft Westenergie eine sichere Versorgung und beständige Wertschöpfung, die in den Regionen bleibt. Das Energieunternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, die intelligente Energielandschaft der Zukunft aktiv mitzugestalten. Westenergie bietet deshalb ganzheitliche Dienstleistungen sowie Netz- und Infrastrukturlösungen für moderne Kommunen und entwickelt diese maßgeschneidert im engen Dialog mit ihnen, insbesondere in ihren 1.400 Partnergemeinden. Im Bereich Netzservice entwickelt Westenergie intelligente Lösungen für die Netzinfrastruktur von Kommunen, Unternehmen, Netzbetreibern und Stadtwerken.

Weitere Informationen:

 

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