TAB-Bericht zu Folgen langandauernden Stromausfalls

In den letzten Jahren haben Stromausfälle in Europa und Nordamerika einen nachhaltigen Eindruck von der Verletzbarkeit moderner Gesellschaften gegeben. Obwohl die Unterbrechung der Stromversorgung allenfalls eine Woche andauerte und lokal begrenzt auftrat, zeigten sich massive Funktions- und Versorgungsstörungen, Gefährdungen der öffentlichen Ordnung sowie Schäden in Milliardenhöhe. Bei einem großflächigen und länger andauernden Stromausfall wäre eine Potenzierung dieser Effekte mit dramatischen Konsequenzen zu erwarten. Angesichts des Katastrophenpotenzials eines solchen Stromausfalls wurde das TAB mit der Durchführung einer systematischen Folgenanalyse beauftragt. Es sollte untersucht werden, wie sich ein langandauernder und großflächiger Stromausfall auf die Gesellschaft und ihre Kritischen Infrastrukturen (Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr, Energieversorgung oder Gesundheitswesen…)  auswirken könnte und wie Deutschland auf eine solche Großschadenslage vorbereitet ist.

Die Analyse des TAB zeigt, dass „das Szenario eines mindestens zweiwöchigen und auf das Gebiet mehrerer Bundesländer übergreifenden Stromausfalls“ aufgrund der nahezu vollständigen Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit elektrisch betriebenen Geräten einen „Kollaps der gesamten Gesellschaft“ verursachen könnte. Schon nach wenigen Tagen sei die bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten nicht mehr sicherzustellen. Die öffentliche Sicherheit sei gefährdet, der Staat könne seiner „grundgesetzlich verankerten Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger“ nicht mehr gerecht werden, heißt es in dem Bericht. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Stromausfalls sei gering, jedoch werde vielfach erwartet, dass Großausfälle aufgrund der Gefahr von terroristischen Angriffen und Extremwetterereignissen als Ursachen für einen Netzzusammenbruch zunehmen werden. Dennoch sei ein entsprechendes gesellschaftliches Risikobewusstsein nur in Ansätzen vorhanden.

Der TAB-Bericht gibt Hinweise, welche Anstrengungen erforderlich sind, um die Durchhaltefähigkeit Kritischer Infrastrukturen zu erhöhen, wie die Kapazitäten des nationalen Systems des Katastrophenmanagements weiter optimiert werden können und rät dazu, die Sensibilität für diese Thematik in Wirtschaft und Bevölkerung zu steigern.

Die Ergebnisse der Untersuchungen des TAB stehen mit der Bundestagsdrucksache 17/5672 im Internetangebot des Deutschen Bundestages zur Verfügung. (Quelle: hib - heute im bundestag Nr. 207)

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