Handreichung Herausforderung Gewalt: Von Cybermobbing bis zur Schlägerei

Im Zehn-Jahres-Vergleich ist die Zahl der registrierten Gewaltdelikte laut Polizeilicher Kriminalstatistik erheblich gestiegen. Erst in den vergangenen zwei Jahren sind leichte Rückgänge zu verzeichnen. Überproportional oft sind dabei Jugendliche Täter, aber auch Opfer. Hier wachse den Schulen eine wichtige erzieherische Aufgabe zu, hieß es bei der Vorstellung der Broschüre. "Auffällig aggressive Schüler tragen ein hohes Risiko, dass sich ihr Verhalten verfestigt und sie auf Dauer in die Kriminalität abgleiten. Die Opfer werden vielfach zu den Gewalttätern von morgen, weil sie Gewalt als probate Form der Konfliktlösung kennen lernen, wenn sie von ihrem Umfeld nicht unterstützt und den Gewalttätern frühzeitig Grenzen aufgezeigt werden", erklärt Boris Rhein, Vorsitzender der Innenministerkonferenz und Innenminister des Landes Hessen.

"Gewalt in der Familie, prügelnde Eltern, verbaute Chancen auf Grund schlechter Bildung oder sozialer Benachteiligung erhöhen das Risiko der Entstehung von Jugendgewalt drastisch. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss der Medien. Deshalb ist es enorm wichtig, den Kreislauf der Gewalt so frühzeitig wie möglich zu durchbrechen", betonte Prof. Dr. Wolf Hammann, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg.

"Die Forschung zeigt klar, dass wirksame Eindämmung von Gewalt immer dann funktioniert, wenn Prävention kontinuierlich betrieben wird und viele 0an einem Strang` ziehen. Man spricht von Mehr-Ebenen-Konzepten  das koordinierte Zusammenwirken von Lehrern, Schülern und Eltern, gemeinsam mit wichtigen sozialen Akteuren und der Polizei", erklärt Prof. Dr. Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie in Giessen und Verfasserin der Handreichung. "Gewalt darf nicht hingenommen und als Form von Konfliktlösung akzeptiert werden. Vielmehr soll eine schulische Umgebung geschaffen werden, die auf der einen Seite von Wärme und Anteilnahme gekennzeichnet ist, auf der anderen Seite aber feste Grenzen gegen inakzeptable Verhaltensweisen setzt." Dabei gelte es, diese gewaltpräventiven Maßnahmen dauerhaft in den Schulalltag einzubetten.

Die Handreichung, die bereits 1997 zum ersten Mal erschienen ist, wurde grundlegend überarbeitet. Sie ist Teil des polizeilichen Gewaltpräventionsprogramms, das unter anderem die Broschüre "Wege aus der Gewalt  so schützen Sie Ihr Kind" für Eltern sowie das Medienpaket "Abseits?!" mit sechs Kurzepisoden aus dem Schullalltag für die Arbeit mit Schülern umfasst.

Interessenten können die Handreichung bei allen Landeskriminalämtern bestellen oder im Internet herunterladen unter: www.polizeiberatung.de/herausforderunggewalt.

k2EE

Hilfe zur Barrierefreiheit

  • Allgemein

    Wir sind bemüht, unsere Webseiten barrierefrei zugänglich zu gestalten. Details hierzu finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit. Verbesserungsvorschläge können Sie uns über unser Feedback-Formular Barriere melden zukommen lassen.

  • Schriftgröße

    Um die Schriftgröße anzupassen, verwenden Sie bitte folgende Tastenkombinationen:

    Größer

    Strg
    +

    Kleiner

    Strg
  • Tastaturnavigation

    Verwenden Sie TAB und SHIFT + TAB, um durch nächste / vorherige Links, Formularelemente und Schaltflächen zu navigieren.

    Verwenden Sie ENTER, um Links zu öffnen und mit Elementen zu interagieren.